Hauptsache gutes Essen …
… der Rest ist nur "Reiseblog-Deko"
Es ist so schön hier, wir stehen jeden Morgen im Sonnenschein auf, es ist warm, die Vögel zwitschern und sogar Hendrik kann immer bis 9 Uhr schlafen. Balsam für Körper und Seele.
Sutri liegt ca. 45 km von uns entfernt in südöstlicher Richtung. Wir sind auf unserer Tour an die beiden Seen schon an dieser Stadt und dem archäologischen Park vorbeigefahren und waren so beeindruckt, daß wir dem Ort einen Extra-Besuch abstatten wollten. Das tun wir heute.
Die Altstadt liegt malerisch auf einem von tiefen Tälern umgebenen Tuffsteinhügel, wobei lediglich ein schmaler Vorsprung im Westen die Stadt mit ihrer Umgebung verbindet. Zur Stadt gehören auch moderne Wohngebiete, die sollen uns aber nicht weiter interessieren.
Wir kommen zur Mittagszeit in der mittelalterlichen Stadt an, genau richtig um sich für den kommenden Rundgag erst einmal zu stärken. Daher führt uns der Weg, angezogen wieder durch einen unwiderstehlichen Duft, schnurstracks in ein landestypisches Lokal, besser gesagt auf die kleine, gemütliche Terrasse inmitten der mittelalterlichen Mauern. Der beste Restaurenführer ist scheinbar nach wie vor die Nase. Wir werden nicht enttäuscht. Hervorragendes Essen, leckerer Wein, nette Leute - übrigens alles nur Einheimische. Zum Schluss gab es sogar noch ein kleines Pläuschen mit allen Anwesenden in englischer Sprache, Ausschlaggebender wie immer Archibald, der, wenn er unter dem Tisch hervorkommt, immer wieder Erstaunen mit seiner Größe gepaart mit seiner Ruhe und Unauffälligkeit auslöst …
Vollgefressen zwängen wir uns durch die engen Gassen, mehr hätten wir nicht essen dürfen … Wir genießen das tolle Flair, gelangen zum Städtischen Museum, welches sich genau rechter Hand der Kathedrale Santa Maria Assunta (Mariä Himmelfahrt) befindet.
Hier herrscht reges Treiben, sieht so aus, als würde sich hier alles zu einer Hochzeit versammeln. Hendrik wirft einen Blick in das Innere der riesigen Kirche, ehe diese für die Hochzeit geschlossen wird.
Wir schlendern weiter zum Piazza del Comune und besichtigen dort den Innenhof des Rathauses, der römische Fragmente enthält. Zu guter Letzt gibt’s Taube von unten und eine Katze, die das Schild „Behindertenparkplatz“ für ihre Zwecke auslegt.
Vom archäologischen Park aus, der sich südlich der Stadt befindet, haben wir einen tollen Blick auf den Tuffsteinhügel und das darauf befindliche Sutri. Hier sind wir fast allein. In der Tuffwand links öffnen sich insgesamt 64 Etruskergräber. Alle Gräber sind leer und wurden zwischenzeitlich u.a. als Ställe zweckentfremdet.
Kernstück des archäologischen Parks ist ein römisches Amphitheater. Hier knöpft man uns 10 Euro Eintritt ab und mal will immerhin schon zum zweiten Mal in diesem Urlaub unsere Impfzertifikate sehen. Das Amphitheater misst ca. 50 mal 41 Meter und wurde gänzlich aus dem anstehenden Tuffstein herausgeschlagen. Man erkennt noch deutlich seine beiden Eingänge, drei Zuschauerränge mit Stufen, die 9000 Personen fassen konnten, sowie die Arena, umgeben von dem Gang mit 10 Öffnungen, durch die die Kampftiere hereingeführt wurden. Und tatsächlich, mitten in der Arena räkelt sich voller Kampfeslust ein riesiger Löwe, allzeit bereit, sich mit uns zu messen, hihi … Von oben betrachtet war das Raubtier dann nicht mehr zu sehen. Nachdem Archi es nicht geschafft hatte, die „Kampfkatze“ auch nur einen Millimeter von ihrem Platz zu vertreiben, waren es wohl die Kinder der Familie, die mit uns im Amphitheater unterwegs sind, die das letztendlich geschafft haben.
Auf der Heimfahrt betreiben wir noch ein kleines Ab-Lenkungs-Manöver, wir wollen noch die Ponte di Ronciglione ansehen. Die Ronciglione-Brücke ist eine Bogenbrücke aus Eisen, die das Tal überquert, in dem der Rio Vicano in der Nähe der Stadt Ronciglione fließt. Die Brücke ist komplett mit Nieten genagelt, Sie ist eine von 9 Brücken in der Welt mit dieser Art von Eisenbogenkonstruktion im Eiffel-Stil. Sie ist seit 1994 für den Verkehr gesperrt.
Reiseübersichten
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