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Dem Papst aufs Dach gestiegen

Wie ein TV-Bericht uns nach Rom lockte

Zugegeben, Rom stand anfangs schon auf der To-Do-Liste für diesen Urlaub, aber das hatten wir aufgrund der langen Liste an Sehenswürdigkeiten dann doch verworfen. Erst ein TV-Beitrag kurz vor unserer Abreise zeigte Rom in einem wohl sehr lange nicht dagewesenen Zustand: Touristenfrei. Diese Bilder waren Anlass genug, nun doch Rom einen Besuch abzustatten. Also buchten wir von hier aus ein Zimmer in einem kleinen Hotel im Zentrum von Rom, suchten die passende Parkmöglichkeit für die beiden Tage und schmiedeten einen groben Plan für unsere Unternehmungen. Gegen 14 Uhr erreichten wir nach zweieinhalb Stunden Rom.

Und tatsächlich, der erste Eindruck bestätigte die im Fernsehbeitrag angesprochene Flaute an Touristen – und das galt eigentlich für ganz Italien, selbst auf den Autobahnen nur Einheimische. Und es soll für uns die beste Zeit „ever“ für einen Rom-Besuch werden.
Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir vom Parkhaus aus unser Hotel, checkten ein, parkten den Hund ab und machten uns zur ersten Station „Vatikanstadt“.
Nach nur ca. 20 Minuten Fussweg, also quasi dreimal ums Eck, erreichten wir die Zielgerade zum Petersdom und uns offenbarte sich ein fast menschenleerer Petersplatz. Wir wussten aus dem Fernsehbericht, dass es im Moment so ist, aber der riesige Platz und der riesige Dom mit der Sixtinischen Kapelle so ohne die üblichen Massen an Touristen oder wenigstens ein Bruchteil davon - unfassbar. Wir hatten beinahe ein bisschen Angst, dass der Dom und die Kuppel gar nicht geöffnet sein könnten. 
Nach nur 10 Minuten Wartezeit inkl. Fieberkontrolle standen wir am Aufzug zur Dom-Kuppel. Wenige Augenblicke später und über 551 Stufen höher, lag uns Rom zu Füßen. 
Der Aufzug endet in 45 Metern Höhe (das entspricht 231 Stufen … [smily13], von hier aus konnten wir auf der Aussichtsplattform einen spektakulären Blick in das Innere des Petersdoms werfen, auch wenn einem die Sicht ein wenig durch das Drahtgitter versperrt war.
Der spannende Teil des Aufstiegs kommt sowieso erst jetzt! Die Treppen werden immer schmaler und immer steiler. Der Aufstieg entlang der Innenwand der Kuppel forderte uns einiges ab. Die ersten Meter geht es über nicht enden wollende enge Wendeltreppen, beinahe Drehwurm innbegriffen. Danach werden die Wände aufgrund der Wölbung der Kuppel mit steigender Höhe immer schräger. Man kann nicht mehr gerade stehen und muss sich an der Innenwand der Kuppel abstützen. An der letzten schmalen, engen und steilen Wendeltreppe sucht man dazu noch vergeblich nach einem Geländer. Dafür war und ist hier kein Platz, also musste es ohne gehen. Der Ausblick über die Dächer Roms entschädigte sowieso jede Mühe und jede Schweißperle!
 Der Abstieg erfolgt dann genau anders herum, hihi … und endet direkt im gigantischen Petersdom. Hier fand auch gerade noch ein Gottesdienst statt, sodass wir Orgelklänge und Gesänge genießen durften. Ansonsten bedarf es dem Inneren des Doms keiner Worte. Die Fotos sprechen für sich.

Noch völlig überwältigt von den vielen Eindrücken wollten wir nun eigentlich noch eine Stadtrundfahrt machen, aber für die war es nun doch schon zu spät. Schade! So schlenderten wir auf dem Rückweg ins Hotel wenigstens noch über die Aeliusbrücke zur Engelsburg und fingen auch hier noch wunderschöne Aufnahmen ein.

Kurz ausgeruht und Hund „geschultert“ machten wir uns erneut auf den Weg, jetzt war der „Belvedere del Gianicolo“ unser Ziel, eine Terrasse mit tollem Blick auf die „ewige Stadt“. Hier gab es noch noch traumhafte Bilder von Rom in der untergehenden Sonne und auf dem Rückweg ein leckeres Abendessen in einer der engen, belebten Gassen Roms. Die Nacht gehörte den jungen Leuten, die ihre Freiheit nach Corona und den Vorabend des Nationalfeiertages in vollen Zügen bis 23 Uhr (Ausgangssperre) genossen.

Eine besondere Bedeutung spielt in Rom der Lärmschutz. Während in Deutschland ab 22 Uhr so ziemlich alles verboten ist, überschreiten zwei sich unterhaltende Italiener gefühlt schon die maximale Lautstärke, toppt dies ein ganzer Platz voller junger feiernder Italiener. Wir genießen dieses Flair und schauen ab und zu aus dem Hotelfenster und beobachten das nächtliche Treiben bis weit nach Mitternacht. Die ganze Nacht über kommen Müllabfuhr, Straßenreinigung, Lieferdienste - das Gewusel in den engen Gassen nimmt schier kein Ende.

Teil 2 folgt.


Blogeintrag vom

Dienstag, 01. Juni 2021

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