777 war die Zahl des gestrigen Tages, 777 Fotos waren gestern Abend auf der Kamera. Die schönsten auszusuchen, dürfte eine entsprechend große Aufgabe werden, aber wir haben ja Zeit. Und das Wetter heute ist besch...eiden. Es ist kalt, stürmisch, regnerisch, also nahezu perfekt, um den gestrigen Tag in Wort & Bild zu bringen.
Wir starten wieder früh in den Tag. Bei allerschönstem Wetter verlassen wir heute die Toscana und statten Ligurien einen Besuch ab, die Cinque Terre ist unser heutiges Ziel. Der Weg bis dorthin ist erst einmal lang. Wir stehen fast eine Stunde im Stau, und das bei dem schönen Wetter. Das nervt.
Irgendwann haben wir es geschafft und werden gleich mit einem tollen Blick auf „La Spezia" belohnt (Fotos 1 – 4). La Spezia liegt am östlichsten Ende Liguriens wenige Kilometer von der Regionalgrenze zur Toskana entfernt. Ein kleiner Abschnitt des Territoriums von La Spezia gehört zum Nationalpark der Cinque Terre.
Es ist nun auch nicht mehr weit bis zum ersten Ort der Cinque Terre, Riomaggiore. Wir steuern aber den zweiten, Manarola, an. Wir wollen von Manarola aus den „Liebesweg“ oberhalb der Küste nach Riomaggiore laufen und dann mit dem Boot nach Vernazza, dem vierten Dorf, schippern. Dort wollen wir beobachten, wie die „rote Sonne im Meer versinkt“ und anschließend mit dem Zug zurück nach Manarola fahren. So der Plan.
„Manarola" ist der ruhigste Ort der Cinque Terre und am wenigsten touristisch. Und traumhaft schön (Foto 5). Wo anderenorts vor der Haustür Autos parken stehen hier Boote vor der Tür (Foto 6). Die Küste ist malerisch (Foto 7). Nun geht es die „Via dell’amore“ entlang (Fotos 8 & 9). Der „Liebesweg“ verbindet die beiden Dörfer Manarola und Riomaggiore. Dem Namen nach haben sich früher auf dem sogenannten Cinque Terre Liebesweg heimlich die Verliebten der beiden benachbarten Dörfer getroffen... Leider kommen wir nicht weit. Der Weg ist seit einem Unwetter 2011 gesperrt und immer noch nicht vollständig saniert. Wir sind super enttäuscht, denn das wussten wir nicht und es war auch nirgendwo zu lesen. Also Planänderung.
Wir kaufen uns Tickets und fahren mit dem Zug nach Riomaggiore (Fotos 10 & 11).
"Riomggiore" ist von La Spezia kommend das erste Dorf, das man erreicht. Der Ort präsentiert sich im typischen stufenförmigen, steilen Aufbau der Dörfer, die sich in tiefen Flusstälern befinden. Die Landschaft ist also typischerweise vertikal, anstelle der Strassen gibt es meist Treppen und Steigen. Die Hauptstrasse wird von dem überdeckten Dorfbach gebildet; hier fliesst der Rivus Maior, der dem Dorf auch seinen Namen gibt. Die Gebäude sind wie "Turm-Häuser" angelegt, also hoch und schmal (Fotos 12 – 17). Das Meer, die Küste - malerische Anblicke (Fotos 18 – 22). Klippenspringer gibt es auch. Die sind verrückt (Foto 23)! Jetzt aber schnell. Unser Boot legt gleich ab (Foto 24).
Wir werfen einen letzten Blick auf Riomaggiore (Foto 25) und fahren die Küste entlang (Fotos 26 & 27) vorbei an Manarola (Fotos 28 & 29) und Corniglia (Foto 30) Richtung Norden nach Vernazza.
„Vernazza" hat den einzigen natürlicher Hafen der Cinque Terre. Der Ort ist entlang des Dorfbaches „Vernazzola“ erbaut worden und zieht sich bis hinauf auf einen Felssporn. Steile und enge Gassen laufen zur Hauptstrasse hin und münden in einer schönen Piazza direkt am kleinen Hafen (Fotos 31 – 39).
Jetzt schnell noch ein Plätzchen suchen, von dem aus wir den Sonnenuntergang gut sehen können (Foto 40). Es dauert nur ein paar Minuten, dann ist die Sonne weg (Fotos 41 – 43). Wir machen uns auf den Weg zum Bahnhof (Foto 44) und fahren mit dem Zug zurück nach Manarola (Foto 45). Dort lassen wir uns noch ein Essen richtig schmecken. Dann geht es den langen, steilen Weg zurück zum Auto (Fotos 46 – 48).
Wir lassen mit etwas Wehmut den wunderschönen Tag hinter uns, auch mit dem Wissen, wettermäßig den letzten schönen Tag gehabt zu haben. Über zwei Stunden Autofahrt liegen noch vor uns. Kurz vor Mitternacht sind wir zu Hause.
