Il Vittoriale degli Italiani
Gleich hier um's Eck: Das "Siegerdenkmal der Italiener"
Unweit, genauer gesagt nur einen Ort weiter in Gardone Riviera, gibt es einen versteckten aber interessanten Museumskomplex, den „Vittoriale degli italiani“, deutsch etwa: „Siegerdenkmal der Italiener“ (Foto 1). Er ist der ehemalige Wohnsitz des italienischen Schriftstellers Gabriele D’Annunzio. Dieser ließ das Anwesen ab 1921 gestalten. Heute umfasst das parkähnliche Gelände neun Hektar und besteht aus Gebäuden, einem Freilichttheater, aus Gärten, kleineren Parks, Plätzen und Wasserspielen.
Diesen Museumskomplex wollen wir uns heute ansehen, zumindest Teile davon, die auch im Winter attraktiv sind. Wir widmen uns also eher den Gebäuden als den Wasserspielen und Parkanlagen.
Der Weg durch den Park (Fotos 2 – 6) führt uns zunächst zum Freilichttheater. Uns fallen die eigenartigen Skulpturen ins Auge, Hendrik setzt wie gewohnt in Szene und die Spiegelfassade eines zum Komplex gehörenden Gebäudes dient als Fotomotiv für uns drei …
Das Freilichttheater wurde im Baustil dem römischen Amphitheater von Pompeii und dem antiken Theater von Taormina nachempfunden. 1953 wurde es fertig gestellt und bietet Platz für 1500 Zuschauer. Hier finden jährlich zahlreiche Aufführungen unterschiedlichster Art statt (Fotos 7 & 8). Archibald findet unsere Ausflüge scheinbar cool (Foto 9). Zumindest schaut er interessiert drein, oder nicht???
Die Villa, La Prioria genannt, war ursprünglich die Villa des Kunsthistorikers Henry Thode. D'Annunzio erwarb es einschließlich Inventar – unter anderem einer 6000 Bände umfassenden Bibliothek, Bildern von Franz von Lenbach sowie einem Steinway-Flügel von Franz Liszt – und ließ es in der Zeit von 1921 bis 1938 ständig weiter ausbauen und erweitern. Die Prioria war bis zu seinem Tod der Wohnsitz D’Annunzios (Fotos 10 & 11). Hendrik findet überall tolle Motive, die er in Kunst verwandelt (Foto 12). Oder ist das eher Kitsch?
Staunend stehen wir als nächstes vor einem riesigen Schiff, der Puglia. Und das, wo hier doch weit und breit kein Wasser ist. Die Puglia ist ein Kreuzer, den D’Annunzio 1923 von der italienischen Marine als Geschenk erhielt. Er wurde auf 20 Eisenbahnwaggons verteilt angeliefert und bis 1925 auf dem Hang La Fida aufgestellt (Fotos 13 – 17). Wir sind ziemlich beeindruckt ob des riesigen Schiffes, dass hier schon seit fast 100 Jahren wie selbstverständlich auf dem Trockenen und eingebettet in die zauberhafte Landschaft liegt. Vom Kreuzer aus haben wir außerdem einen tollen Blick auf den Gardasee. Im Bordmuseum gibt es noch viel zu entdecken (Foto 18), auch Kunst ??? (Foto 19) und eine in eine riesige Steinplatte gehauene Backanleitung für Schwarzwälder Torte (Foto 20) darf auf einem Kriegsschiff natürlich nicht fehlen … Man(n) ist das abgefahren.
Das Torpedoboot (Foto 21) war 1923 ebenfalls ein Geschenk der italienischen Marine an den Dichter. Heute steht es in einer eigens für das Boot entworfenen Halle, an deren Außenwand das Motto Memento Audere Semper („Denke daran, immer zu wagen“) zu lesen ist (Foto 22).
Über etliche Stufen gelangen wir zum Mausoleum (Fotos 23 & 24) mit seinen drei konzentrischen, übereinander liegenden Steinrampen. Dieses wurde ein Jahr nach D’Annunzios Tod entworfen und 1955 auf einer Anhöhe des Vittoriale errichtet. Es lehnt sich stilistisch an etruskisch-römische Grabstätten an. Der Sarkophag D’Annunzios steht auf vier Säulen in der Mitte der obersten Plattform (Foto 25), seine sterblichen Überreste wurden 1963 hierher überführt. Archibald staunt über seine steinernen Artgenossen wohl nicht schlecht (Foto 26).
Wir genießen die warme Sonne auf dem und den atemberaubende Blick vom Mausoleum (Fotos 27 – 30) ... und finden jemanden, der uns drei knipst (Foto 31). Es ist schon relativ spät am Nachmittag und es dauert nicht mehr lange, bis die Sonne weg ist. Wir gehen über die Villa mit ihrem schicken Innenhof langsam zurück (Fotos 32 – 35) und unser Archibald findet die übergroßen Hundehütten im sogenannten Hundezwinger recht schick (Foto 36). Die letzten Sonnenstrahlen begleiten uns in der wunderschönen Parkanlage (Fotos 37 – 41) und Hendrik bekommt noch ein wunderschönes, aber wieder etwas kitschiges Motiv vor die Linse (Foto 42). Dann geht es über das Freilichttheater wieder zurück und Archibald fühlt sich mit uns sichtlich briardwohl (Fotos 43 & 44).
Reiseübersichten
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