Porto
"Komm wir fahren mit dem Tuk Tuk."
Porto, ja was sollen wir über Porto sagen, vielleicht erst einmal ein paar Fakten:
Porto, die zweitgrößte Stadt Portugals, ist eine Küstenstadt im Nordwesten des Landes, die bekannt ist für ihre prächtigen Brücken und den hier hergestellten Portwein. In Porto leben beinahe 240.000 Einwohner.
Heute, zum Sonntag, wollen wir uns Porto gönnen. Wir haben schon viel über Porto gehört, es scheint ein Muss zu sein, Porto einmal besucht zu haben. Während ich gestern Abend den Blog-Eintrag verfasst habe, hat Hendrik versucht, sich zu belesen, was man in Porto unbedingt gesehen haben sollte bis hin zur Frage der Anreise, wo man am besten parken könnte. Leider gibt es viel zu viele Tipps und Meinungen, die von den Hipstern und Veganern mal nicht mit eingerechnet. Letzten Endes entscheiden wir uns für die Variante "ohne festen Plan": Einfach loszulaufen, in einem der „Hop on-Hop off“ Busse, die es in jeder Stadt gibt, mitzufahren, um sich einen Überblick zu verschaffen und einfach da, wo es uns gefällt, auszusteigen und zu verweilen. So der Plan!
Unser Parkplatz ist perfekt, nicht in Porto sondern gegenüber in Villa Nova de Gaia. Von hier aus laufen wir keine zehn Minuten und sind an der berühmten Brücke „Ponte Dom Luís I“, die die beiden Orte verbindet. Hier am Anfang der Brücke erhaschen wir von der Kirche Santa Clara aus einen ersten Blick auf Porto.

Panorama vom Dach der Seilbahnstation auf die „Ponte Dom Luís I“ und Porto

Panorama vom Flussufer auf die „Ponte Dom Luís I“ und Porto
Wie Ameisen laufen die Menschen über die stählerne Doppelbrücke, die über den Fluß „Rio Douro“ nach Porto führt und 1886 eingeweiht wurde. Sie stammt aus dem Büro des Eiffelturm-Erbauers Gustave Eiffel. Der untere Teil der Brücke ist für den Autoverkehr, der obere für die Metro. Wir können sowohl oben wie auch unten über die Brücke gehen und den schönen Blick auf den Fluß und die beiden Ufer genießen, entscheiden uns aus hitzetechnischen Gründen für die Variante unten. Die Metallbrücke, die gnadenlos von der Sonne beschienen wird, erwärmt sich entsprechend und wir haben Angst um Archis Pfoten. Außerdem haben auch wir Zweibeiner unten auf der Brücke Schatten, was angesichts der Hitze, die so nicht vorausgesagt war, definitiv nicht von Nachteil sein sollte …
Der Blick auf Porto und den Fluß ist natürlich traumhaft. Die Kathedrale „Sé Catedral“, die zusammen mit dem Bischofspalast auf einem Hügel über der Altstadt thront, prägt das Bild von Porto und ist von überall zu sehen. Hier am Flussufer, im mittelalterlichen Viertel Portos, soll es viele kleine kopfsteingepflasterte Gassen mit Geschäften und Cafés geben.
Nach der Brücke erschlagen uns aber erst einmal die Menschenmassen und auch die Hitze. Mit so viel Leuten haben wir nicht gerechnet und es ist verdammt heiß! Wir suchen verzweifelt nach den Haltestellen, wo die Busse für die Stadtrundfahrten abfahren. Normalerweise sind die nicht zu übersehen, aber vielleicht sehen wir sie auch vor lauter Menschen nicht. Wir irren durch übervölkerte Gassen, finden Touristeninformationen, an denen wir zumindest ein Ticket für den Bus kaufen könnten, sind aber total enttäuscht, weil uns alle sagen, das unseren Archibald niemand transportieren würde. Auch die Tuk Tuks nicht. Mit den Nerven ziemlich am Ende, geschafft und durstig wollten wir unser Vorhaben, Porto zu besichtigen, an Ort und Stelle schon fast abbrechen.
„Komm, lass uns zu den Tuk Tuks gehen und die Fahrer selber fragen.“ Die kleinen Gefährte stehen hier überall herum und es sieht so aus, als würden sie auf Fahrgäste warten. Vielleicht nehmen sie uns ja doch auf eine Stadtrundfahrt mit.
Tatsächlich haben die mit unserm Archibald überhaupt kein Problem, sind total begeistert von unserem Hund und wir bekommen eine Fahrt so gegen 16.15 Uhr. Wir sind happy und können uns in den 1,5 Stunden, die wir noch Zeit haben, erstmal von den Strapazen erholen und unseren Durst stillen. Auch Archibald wird natürlich reichlich mit Wasser bedacht und kann sich jetzt auch ausruhen.
Die Fahrt mit dem Tuk Tuk ist so ziemlich das schönste Erlebnis. Wir genießen eine private Stadtrundfahrt, bekommen Porto gezeigt, halten an zum Fotografieren oft an und Archibald im Tuk Tuk ist natürlich die Attraktion schlechthin!!! Der Hund steht sowieso schon überall im Mittelpunkt, aber jetzt auf dem Tuk Tuk … Die Menschen um uns herum staunen, lachen und sprechen uns an, Archibald ist wahrscheinlich wirklich der erste Hund in dieser Größe, der Tuk Tuk fährt. Man muss es erlebt haben, um es sich vorstellen zu können. Wir finden auch endlich die kleinen besagten Gassen und erhaschen einen Blick in so ein besagtes typisch portugiesisches Lädchen, sehen die Kathedrale über die Dächer ragen, fahren an Parks und an der schön verkachelten „Capela das Almas“ vorbei, passieren die Clérigos Kirche, deren Turm wir später noch ins Visier nehmen. Wir haben so viel Spaß und Archi thront in dem Tuk Tuk wie Graf Koks. Wir sehen so viel, dass wir das gar nicht alles wiedergeben können.
Wir bedanken uns wie verrückt bei unserer netten Tuk Tuk Fahrerin Rita, die noch extra Fotos von Archi im Tuk Tuk bekommt und damit auch Werbung machen möchte. Wir schlendern noch ein bisschen die „Rua Santa Catarina“ und an der verkachelten Kapelle entlang, entdecken die Buchhandlung „Livraria Lello“ - die „Harry Potter“-Buchhandlung, die angeblich die schönste Buchhandlung der Welt sein soll. Die Menschenschlange, die hier selbst um diese Zeit da noch rein will, ist beachtlich. Naja, sollen die mal machen.
Hendrik entscheidet sich da lieber für ein Handeis. Archibald steht derweil mal wieder im Mittelpunkt japanischer fotowütiger Touristen, lässt aber alles geduldig über sich ergehen. Wir lassen uns noch kurz im Park nieder, der an die besagte „Clérigos-Kirche“ angrenzt und bestaunen nicht nur den „Torre dos Clérigos“, den höchsten Kirchturm Portugals, sondern auch den Akrobaten, der unentwegt Saltos vor dieser schönen Kulisse schlägt. Der Turm ist 76 m hoch, besitzt 6 Stockwerke und 225 Stufen wollen erklommen werden, wenn man da hinauf möchte. Auch wenn die Aussicht von da oben sicher toll ist, wir sind ziemlich geschafft und krabbeln die Stufen heute definitiv nicht mehr hoch …
Wir schlendern langsam zurück, zurück in Richtung Brücke. Die Wege hier sind relativ kurz, es liegt alles ziemlich beieinander, sodaß der Rückweg auch keine Ewigkeit dauert. Hendrik fängt noch einige Schnappschüsse ein, u.a. „Über sieben Krähne musst du seh`n …“ um Porto zu sehen, oder so ähnlich. Wir glauben es sind 10 Krähne, die es allein auf diesem einen Foto gibt. Soll mal einer sagen, in Porto würde nicht gebaut. Dies tut man hier wahrlich kräftig und an vielen Stellen der Stadt ist das auch dringend nötig.
Es geht diesmal oben auf der Brücke zurück. Die Hitze hat nachgelassen, so ist auch das Metall nicht mehr so heiß und wir können mit Archi bedenkenlos darüber laufen. Hendrik hält Porto und einen wagehalsigen Jetski-Fahrer im Fluß nochmal im Foto fest
.
Alles in allem müssen wir sagen, das wir uns Porto knuffiger und nicht so überlaufen vorgestellt haben. War es der Sonntag, an dem vielleicht besonders viele Menschen nach Porto strömen? Wir wissen es nicht. Die Fahrt mit dem Tuk Tuk hat uns für alle Strapazen entschädigt, wir würden das sogar gerne noch einmal wiederholen.
So nun lassen wir nur noch die Bilder sprechen.
Wir fragen uns eh gerade, ob das hier, die langen Reiseberichte, überhaupt jemand liest …
Reiseübersichten
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