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Kloster Ostrog

Wir hätten es eindrucksvoller vermutet

Das Kloster „Ostrog“ stand ja bereits bei unserer Rundreise auf dem Plan, die Zeit hatte dann aber doch nicht mehr dafür gereicht. Also holen wir das heute nach (22.09.2022).

Auf dem Weg zum Kloster fahren wir am "Skutari-See" vorbei und via Brücke auch drüber. Er wird unser morgiges Ausflugsziel sein. Für den Mittagshunger hat uns Hendrik in der Nähe des Sees bereits ein Grill-Restaurant mit Top-Bewertungen herausgesucht, das „Grill House Roštiljijada“, in dem wir vorzüglich und sehr preiswert essen. Für knappe 1,5 kg Fleisch, eine Cola und ein Glas Wein bezahlen wir nur 25€. (Foto 1 – 3) Was wir nicht schaffen, wird eingepackt und wir werden noch zweimal davon satt!

Das Kloster, das in den Felsen gebaut wurde, wirkt gar nicht so gigantisch, wie auf den zuvor gesehenen Bildern. Man muss es in den Bergen förmlich suchen. (Fotos 4 – 9).

Die kleine Kirche, die viel eher ins Auge fällt, wenn man nach Ostrog kommt, ist die „Kirche des Heiligen Neuen Märtyrers Stanko“, die auf einem kleinen Hügel erbaut sehr hübsch anzusehen ist.  (Fotos 10 und 11) Nicht weniger beeindruckend finden wir hier die Landschaft.

Wieder müssen wir sehr enge Serpentinen hoch zum Kloster überwinden, aber darin ist Hendrik mittlerweile geübt und ich bin auch nicht mehr so aufgeregt, weil es bisher immer eine Lösung gab, dass zwei Autos aneinander vorbeikommen. Am Ende der Serpentinen gibt es einen großen Parkplatz, von dem aus wir noch etliche Stufen hoch zum Kloster meistern müssen. Die Vierbeiner können es wie immer nicht erwarten, aus dem Auto zu kommen. (Fotos 12 – 14) Auf den Treppen werden wir schon neugierig von einem hier wahrscheinlich wild lebenden Hund beäugt. (Foto 15)

Im Kloster sind die Vierbeiner dann nicht erlaubt, so gehen wir einzeln rein, was nicht schlimm ist. Vom Kloster aus hat man einen sensationellen Blick über die „Bjelopavličko Ebene“, die Architektur des in das Gebirge gehauenen Gebäudekomplexes ist schon beeindruckend. Es wird gerade ein Gottesdienst abgehalten, somit sind fast nur Gläubige vor Ort, kaum Touristen. Ein bisschen ein magischer Ort, frei von jedweder Hektik. (Fotos 16 – 27)

panorama ostrog
Das Kloster gehört zu den wichtigsten und meist besuchten Pilgerstätten der gesamten Balkan-Region. Es treffen sich Orthodoxe, Katholiken, und Muslime zum Gebet. Hier wird dem wundertätigen Heiligen „Vasilija“ gedacht, dessen Grabstätte innerhalb der heiligen Mauern besichtigt werden kann. Leider sind im Inneren des Klosters keine Fotos erlaubt …

Die Geschichte des Klosters Ostrog


Das Kloster wurde im Jahr 1665 von Vasilija Jovanovic, dem Bischof von Herzegowina, gegründet, der nach Montenegro kam, nachdem das Kloster Trvdos in Bosnien-Herzegowina von den Türken zerstört worden war.

Sein neues Kloster wollte er uneinnehmbar machen und so baute er es mit Hilfe von 30 anderen Mönchen in zwei Höhlen mitten in den Berg. Für die Bevölkerung war der Erzbischof ein von Gott Gesandter, der sich für die Menschen einsetzte.
Im Jahr 1671 verstarb Vasilija und wurde in „seinem“ Kloster bestattet. Sieben Jahre darauf erschien er dem neuen Bischof und Traum und bat um seine Exhumierung. So geschah es auch und sein Körper wurde völlig unversehrt aus dem Grab gehoben, ohne Anzeichen von Verwesung.
Dieses Wunder wurde bis über die Grenzen Europas bekannt und fortan pilgerten Orthodoxe, Katholiken und Muslime zu der magischen Stätte mitten in Montenegro. Vielen Menschen, die zu Vasilija kamen und ihn um Linderung oder Heilung baten, wurde sie gewährt.
Der Leichnam von Vasilija wird bis heute in einem Schrein in der markanten Höhlenkirche aufbewahrt, die der Mutter Gottes geweiht ist. Im 17. Jahrhundert wurden die untere Marienkirche und die obere Heiligen-Kreuz-Kirche mit kunstvollen Fresken geschmückt.

Was sich uns nicht erschließt, sind die vielen Kleidungsstücke in Form von  Socken, Tüchern und anderen Dingen, die in die Büsche entlang der Steintreppe hinauf zum Kloster geknotet wurden, genau wenig wie die vielen Ketten und eine Decke, die hier einfach abgelegt oder ebenfalls ins Gebüsch gehängt wurden. Vielleicht Opfergaben? (Fotos 28 – 35)

Wir fahren zurück, als die Sonne langsam untergeht und werfen noch einmal einen letzten Blick in die wunderschöne Landschaft. (Fotos 36 – 38)

Stromsparen aus den unsinnigsten Gründen, scheint hier in Montenegro kein Thema zu sein. Auch andere diverse EU-Bestimmungen sind (zum Glück) noch nicht zu finden, es gibt Plastetüten beim Einkauf (die wir alle gut weiterverwenden können) und Strohhalme und es sieht bei weitem nicht so dreckig aus, wie in Spanien oder anderen EU-Gebieten. Als wir auf der Heimfahrt in die Hauptstadt Montenegros kommen, sind dort sogar die Schnellstraßen mittels Straßenlampen hell erleuchtet (Foto 39). Aber die verbrauchen auch nicht so viel Strom durch tausende Ampelanlagen, weil es überall Kreisverkehre gibt und selbst der dichte Verkehr flüssig "um die Kurve" kommt. 😏

Archi- und Wetter-Update:
Wir sind heute bei strahlendem Sonnenschein nach Budva in die Tierklinik gefahren, Archi hat das Antibiotikum nochmals gespritzt bekommen und wir haben Hepathromb-Gel zum mehrmals täglichen Einmassieren mitbekommen. Er humpelt noch ein bisschen und muss noch geschont werden und wir hoffen, dass die Schwellung wieder komplett zurückgeht.
Ansonsten hält sich das Wetter wieder glücklicherweise nicht so an die grauselige Vorhersage und wir haben sogar in Budva noch im Freien Mittag gegessen und die Sonne genossen. Das Unwetter geht abert die nächsten Tage noch weiter. Drückt us bitte die Daumen, dass wir weiter so glimpflich davon kommen.

 


Blogeintrag vom

Dienstag, 27. September 2022

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